Gondelgespräche: Wie denken Menschen über klimafreundliche Mobilität?
Unsere Gondelgespräche geben Einblick in Motivatoren und Barrieren bei der Wahl klimafreundlicher Vor-Ort-Mobilität. Die Interviews liefern wertvolle Erkenntnisse und praxisnahe Impulse für eine nachhaltige Mobilitätsgestaltung.
17 Juni 2025

Highlights
- 107 Interviews mit 203 Gesprächspartner*innen in 5 Skigebieten
- Motivatoren für alternative Mobilität: Komfort, gute Verbindungen, keine Parkplatzsuche, geringere Kosten, Alkoholkonsum
- Barrieren: Lange Wartezeiten, schlechte Verbindungen, fehlender Komfort, eingeschränkte Flexibilität, Mitreisende, Ausrüstung
- Informationsquellen: Digitale Apps, Unterkunft, soziales Umfeld
Es ist uns wichtig, nicht nur inhaltliche Impulse für eine klimafreundlichere Mobilitätspraxis zu geben, sondern auch methodisch innovative Ansätze einzusetzen – solche, die sowohl Forscher*innen als auch Teilnehmenden Freude bereiten. In entspannter Atmosphäre, mitten in der natürlichen Umgebung der Skigebiete, haben wir während Gondelfahrten auf den Berg Menschen zu ihren Einstellungen und Wahrnehmungen in Bezug auf Vor-Ort-Mobilität befragt. So konnten wir viele relevante Einsichten gewinnen – denn der erste Schritt zu Veränderung ist stets, die Realität und das Verhalten der Menschen zu verstehen.
Insgesamt haben wir 107 Interviews mit 203 Gesprächspartner*innen in fünf Skigebieten geführt. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Faktoren wie der Komfort öffentlicher Verkehrsmittel, gute Anbindungen, Wegfall der Parkplatzsuche, geringere Kosten sowie die Möglichkeit zum Alkoholkonsum motivieren viele, auf den motorisierten Individualverkehr zu verzichten und auf klimafreundlichere Alternativen wie Bus oder Fußwege umzusteigen.
Gleichzeitig wurden auch zahlreiche Barrieren benannt: lange Wartezeiten, schlechte Verbindungen, fehlender Komfort (z. B. überfüllte Busse), eingeschränkte Flexibilität bei Freizeitaktivitäten, Mitreisende (z. B. mit Kindern) sowie das Mitführen von Ausrüstung (z. B. Ski oder Fahrrad) erschweren den Umstieg auf nachhaltige Mobilität.
Obwohl 75 % der Befragten mit dem Auto anreisten, nutzten jeweils 38 % während ihres Aufenthalts hauptsächlich den Bus oder gingen zu Fuß. Informationen über Mobilitätsalternativen bezogen die Befragten überwiegend aus früheren Erfahrungen, von ihrer Unterkunft oder über Empfehlungen aus dem sozialen Umfeld. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch digitale Tools, insbesondere zwei Typen von Apps: Mobilitäts- und Routenplanungs-Apps (z.B. ÖBB, Google Maps) und Freizeit- und Sport-Apps (z.B. Bergfex, Komoot)
Die Ergebnisse zeigen auf, wo und wie Menschen informiert und erreicht werden können und welche Motivations- und Hinderungsgründe bei der Entwicklung zukünftiger Maßnahmen berücksichtigt werden sollten.
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